…more on ripples ~

~nobody is smart enough to be 100% wrong. (ken.wilber)

Archive for the ‘systemik’ Category

ich lernt ~

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Wo kommt das  alles plötzlich her?
Ich wünschte so, Ich wäre leer.
Ich scheißt Ich aus und spült Ich runter.
Das, was dann da ist, ist ein bunter
Strauß All-Einheitsdenkerei,
Der von sich annimmt, er sei frei,
Durch eine Welt aus Linien wabert,
Entrückt lächelnd Klugscheiß labert,
In Wirklichkeit aber, jedoch,
Auf der Suche ist in jedem Loch
Nach seinem Selbst, dem einzig wahren,
Begrenzt von Haut, vielleicht auch Haaren.
Drum geht er stracks in Kläranlagen,
Im Schlamm nach seinem Ich zu fragen,
Um Ich schließlich, nach dem Finden,
Neu zu formen, neu zu verbinden.
Nur, um dann, nevertheless,
Neu zu starten den Prozess.

Written by christina.d

21. Juli 2010 at 00:48

neutralität ~

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Neutralität wird meist als „keins von beiden“ verstanden. Was es übrigens auch ursprünglich bedeutet. (ne-utrum, lat.: keines von beiden“)
Sozial oder gerade Therapeutisch bedeutet es aber auch (und das ist unüblich:) „keines von beiden oder beide gleich“.
Wenn sich nachher alle gleich behandelt fühlen, war ich neutral. Habe also keine besondere Bindung zu dem Einen oder Anderen eingegangen, wie ein Neutrum also. Das ist eine Neutralität, die vollstes Engagement ermöglicht. Was für eine gute Nachricht.

(holger.huckfeldt)

Written by holgerhuckfeldt

8. Mai 2010 at 07:46

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totale institution ~

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Ein Begriff, geprägt von Erving Goffman:

In der modernen Gesellschaft besteht eine grundlegende soziale Ordnung, nach der der einzelne an verschiedenen Orten schläft, spielt, arbeitet – und dies mit wechselnden Partnern, unter verschiedenen Autoritäten und ohne einen umfassenden rationalen Plan. Das zentrale Merkmal totaler Institutionen besteht darin, dass die Schranken, die normalerweise diese drei Lebensbereiche voneinander trennen, aufgehoben sind:
1. Alle Angelegenheiten des Lebens finden an ein und derselben Stelle, unter ein und derselben Autorität statt.
2. Die Mitglieder der Institution führen alle Phasen ihrer täglichen Arbeit in unmittelbarer Gesellschaft einer großen Gruppe von Schicksalsgenossen aus, wobei allen die gleiche Behandlung zuteil wird und alle die gleiche Tätigkeit gemeinsam verrichten müssen.
3. Alle Phasen des Arbeitstages sind exakt geplant, eine geht zu einem vorher bestimmten Zeitpunkt in die nächste über, und die ganze Folge der Tätigkeiten wird von oben durch ein System expliziter formaler Regeln und durch einen Stab von Funktionären vorgeschrieben.
4. Die verschiedenen erzwungenen Tätigkeiten werden in einem einzigen rationalen Plan vereinigt, der angeblich dazu dient, die offiziellen Ziele der Institution zu erreichen.

Welche Entwicklungsmöglichkeiten so eine Institution wohl bietet oder eben nicht bietet…

(holger.huckfeldt)

Written by holgerhuckfeldt

9. März 2010 at 16:39

Veröffentlicht in systemik

geschwister ~

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Heute Morgen, im Radio (NDR 2):

Eine Studie von amerikanischen und deutschen Wissenschaftlern hat ergeben, das Geschwister für die eigene Entwicklung am Wichtigsten sind.

Da war doch wohl kein Wissenschaftler auf einer Aufstellung? Nachher behaupten sie auch noch, Mütter und Väter, Omas und Tanten wären auch noch für die eigene Entwicklung von Belang. Soweit wird es doch hoffentlich nicht kommen. Deshalb der Aufruf: Lasst uns Menschen möglichst isoliert betrachten, gerade wenn es um ihre Entwicklung geht. Etwa so wie Laborraten. Warum? Sonst lassen sich ja keine reproduzierbaren Ergebnisse produzieren….

(holger.huckfeldt)

Written by holgerhuckfeldt

9. März 2010 at 16:24

Veröffentlicht in gesellschaft, systemik

schuld ~

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Schuld hat eine ausdrücklich stabilisierende Wirkung. In Aufstellungen (die ich übrigens jedem empfehlen würde!) ist oft zu sehen, dass Systeme manchmal nur noch durch Schuld aufrecht erhalten werden. Dieser Aspekt wird ja zu selten gewürdigt. Aber wie kommt das?

Damit Schuld wirkten kann, müssen ja einige Randbedingungen eingehalten werden: Jemand (oder etwas) muss bewerten, extrem beurteilen. Der Schuldige muss die negative Seite seines Handelns erkennen (sonst wird er nur be-schuldigt) und die positive (auch wieder eine Bewertung!) möglichst negieren. Nun, das ist ja noch normal, mag man sich denken. Das kommt ständig vor. Zur Schuld fehlt jetzt noch, dass sich aus dieser Erkenntnis (sein sie nun Fremd-induziert oder aus eigenen Bewertungsmuster konstruiert) kein adäquates Interaktionsmuster ergibt. Eine Handlung, eine angemessene Beziehung ist nicht möglich.

Wenn jetzt das Bild einer Talsperre entsteht, in der zwar Wasser hinein, aber niemals wieder hinaus fließt, dann kommt das dem Geschehnis schon recht nahe. Es kann nichts mehr hinaus. Und auch vergessene Talsperren (oder gerade: vergessene Talsperren) üben einen enormen Druck auf ihre Staumauer aus.

Was ist also zu tun?

Später mehr dazu…

(holger.huckfeldt)

Written by holgerhuckfeldt

10. Februar 2010 at 07:55

Veröffentlicht in systemik, systemik aufstellungen

mit dem kopf gegen die wand laufen ~

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… Bei lebenden Systemen verhält es sich jedoch genau umgekehrt. Nichts bleibt passiv so, wie es ist. Es sei denn, jemand sorgt aktiv dafür, dass alles so bleibt. Hat also jemand eine Beule auf der Stirn, so verschwindet sie – anders als beim Kotflügel eines Autos – nach geraumer Zeit von allein, es sei denn, der Besitzer der Stirn sorgt durch regelmäßiges Mit-dem-Kopf-gegen-die-Wand-laufen für ihr Überleben.

             Fritz B. Simon

Written by kay.lummitsch

9. Februar 2010 at 12:34

Veröffentlicht in fritz b. simon, systemik

blöde organisationen ~

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Es gibt viele Organisationen, die völlig ‚blöd‘ sind und voller intelligenter und viel wissender Leute stecken.
Aber die Frage ist, wie schaffen diese Organisationen es, – wie sind sie organisiert, wie sind ihre Kommunikationsmuster geregelt, die verhindern, das dieses Wissen vergemeinschaftet wird – das diese Intelligenz genutzt wird – das ist eigentlich das große Wunder.

             Fritz B. Simon

Written by kay.lummitsch

8. Februar 2010 at 17:00

Veröffentlicht in fritz b. simon, systemik